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Testbericht Balzer Forellenset (Edition IM-12 Trout)

Mitte April wurde im Anglerboard 5 Tester für ein Forellenset gesucht.
Obgleich ich meine bisher gefangenen Forellen an zwei Händen abzählen kann bewarb ich mich dennoch – die meisten Forellenköder, -ruten und sonstige Materialien eignen sich nämlich auch hervorragend für andere Fischarten.
Und wider Erwarten wurde ich ausgewählt.

Anfang Mai stand dann das Testpaket vor der Haustür, darin waren diverse Forellenköder, eine “Wobblerfliege”, eine Rolle 0,2mm Fluorocarbon und die Balzer Edition IM*12 Trout Sbirolino Rute. 

Der Schnurtod
Der Schnurtod
Die Kleinteile
Die Kleinteile

Gut verpackt in einem gepolsterten Futteral macht die Rute eine gute Figur. Direkt beim ersten in-die-Hand-nehmen fällt das extrem leichte Gewicht auf. Bei 3,60m wiegt die Rute nur 187g und ist mit einer 2000er Spro Hypalite (265g) perfekt ausbalanciert. Da bisher leider bei vielen Balzerruten die ich in der Hand hatte, die Ringe Fehler aufwiesen, war das mein erster abzusuchender Punkt. Und leider wurde ich auch fündig. Der Startring hatte in der 20160504_224651Ringeinlage einen kleinen Grat, der einer feinen Schnur wahrscheinlich nach wenigen Würfen den Garaus gemacht hätte. Nach einem sehr kurzen Mailwechsel mit Herrn Markus Eilbert von Balzer, der seinem Namen alle Ehre machte bekam ich quasi übers Wochenende eine Austauschrute. Die Rücksendung der Rute mit Makel gestaltete sich deutlich schwieriger. Da meine Eltern beide berufstätig sind wollte ich die Rute über den günstigsten Tarif via Illox an Balzer gegen Versandkostenerstattung zurückschicken. 3 Tage lang saß ich morgens zuhause und wartete, dass die Rute abgeholt werden würde. Nachdem es an jedem angekündigten Termin und den entsprechenden Nachholterminen wieder nicht klappte (und ich jedes Mal für die telefonische Reklamation Geld zahlen musste…) platzte mir beim letzten Mal wirklich der Kragen, woraufhin Illox mein Paket auf deren höchsten Versand hochstufte und auch endlich abholte. Tut euch den Gefallen und versendet nichts mit dem Saftladen.

Beim ersten Trockentest der Rutenaktion (bei der die Rute meinem hocherfreuten Vater ins Gesicht federte – selbst Schuld, Herr “Ich-kann-das-schon!”) fühlte ich mich in meinen Plänen für die Rute bestätigt. Sie sollte mir als Barschspinnrute vom Ufer aus für extreme Distanzen dienen. Eine weiche Aktion im oberen Drittel die danach in ein sehr kräftiges Rückgrat übergeht – ideal für weite Würfe und knackige Anhiebe, aber filigran genug um dem weichen Barschmaul keine Scharte zu verpassen.

Bei den Ködern war für mich vor Allem die Wobblerfliege und die Kaulquappen interessant.
Mit Ersterer sollte es auf Rapfen gehen. Am Wasser montierte ich meine Spro Hypalite 8110 mit 0,06er WFT First Eight auf die Rute, an die Schnur dann noch gut 1m Fluorocarbon (Jedoch nicht das von Balzer, da mir 20er für den Main zu schmächtig ist).
Vor die Wobblerfliege schaltete ich noch ein leichtes DS-Blei.
Offensichtlich fanden die Fische die Wobblerfliege ebenso interessant wie ich, denn direkt beim ersten Wurf bekam ich einen Kontakt, setzte den Anhieb – und kurbelte die Lose Schnur ein. Ein Hecht hatte sich den brutal schnell eingekurbelten KingWilli geschnappt. Deswegen kann ich auch genau nichts über das Laufverhalten sagen. Aber die Fische stehen wohl offensichtlich drauf.

Der nächste montierte Köder war dann ein Prop n´ Twist, der mit kleinem DS-Haken und ebenfalls vorgeschaltetem Blei und Dreifachwirbel gefischt wurde. Allerdings nur 3 Würfe lang, denn anschließend warf ich den gut laufenden Köder wieder runter – selbst mit Dreifachwirbel verdrallt die schnur so dermaßen abartig, dass man meiner Meinung nach damit nicht fischen kann.

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King Willi – Wobblerfliege

 

Im Einsatz
Im Einsatz

Aufgrund der starken Regenfälle während dem Testzeitraum verwandelte sich der Main leider in eine braune Schlammpampe, an gezieltes Angeln auf Rapfen, Barsch und Hecht war leider nicht zu denken, das bestätigten auch meine Spinnangelnden Kollegen. Deren Fänge waren so dermaßen mau, dass ich es gar nicht erst auf einen weiteren Versuch ankommen ließ.

Sehr schade, denn ich denke die Kaulquappenimitation sollte gepaart mit einem Minihaken im schnell fließenden, klaren Flachwasser kurz über Krautteppichen der perfekte Köder für Barben und Nasen sein. Der Versuch blieb mir bisher allerdings aufgrund des Wasserstands verwehrt.

Um aber zumindest die Rute auf ihre Belastbarkeit zu prüfen entschied ich mich dazu sie als Methodfeederrute zu missbrauchen. Dabei fischte ich 45g Körbe, die mit Futter rund 60g wiegen. Bei gefühlvollem Werfen keinerlei Problem für die – 25g-Rute.

Karpfen bis rund 12 Pfund konnte ich sicher ausdrillen. Dabei zeigte sich noch eine weitere perfekte Verwendungsmöglichkeit für den Stecken: Gerade auf kapitale Brassen feedere ich im Winter gerne an sehr weit entfernten Plätzen. Damit die vorsichtigen Bisse auch sicher angezeigt werden nutze ich dann eine geflochtene Schnur. Mit dieser kann es aber passieren, dass sich eine große Brasse mit Kopfstoß den Haken aus dem Maul entfernt. In den Karpfendrills zeigte sich, dass die Trout Sbiro die Kopfstöße und Fluchten perfekt abpuffert, also hervorragend dafür geeignet ist mit geflochtenen Schnüren gefischt zu werden. Die Rute macht Spaß im Drill und lässt doch durch das starke Rückgrat keinen Zweifel daran, wer der Chef im Drill ist

Jetzt kann ich natürlich noch so viel über die Rutenaktion erzählen, aber ein kurzes Video sagt mehr als jedes Wort.

 

Abschließend beurteile ich die Zubehörköder als teilweise nicht richtig durchdacht (gerade die Prop n´ Twist) bzw. als nicht sinnvolles Produkt, die Wobblerfliege allerdings als gute Alternative zu herkömmlichen Kunstködern. Auch die Kaulquappen haben mich überzeugt, obwohl sie noch nicht zum Einsatz kamen. Unter Umständen kommt zu einem späteren Zeitpunkt nochmal ein Nachtrag dazu.

Der wichtigste Teil des Sets, die Balzer Edition IM*12 Trout Sbirolino Rute mit -25g Wurfgewicht sollte zwar vor dem Kauf genau inspiziert werden, ist aber eine Rute die Spaß macht. Für meinen Geschmack ist der Blank genial, der Stecken sieht edel aus und lässt sich nicht nur fürs Forellenangeln nutzen. Gerade auch Methodfeederfischer sollten einen genaueren Blick riskieren. Die 25g-Version eignet sich sehr gut für große Rotaugen, kleine Döbel und Satzkärpfchen, die 15- 55g-Version wird sich besser für Barben, dicke Brassen und richtige Karpfen verwenden lassen.IMG-20160624-WA0004 20160604_164717IMG-20160605-WA0007

An dieser Stelle möchte ich mich dann noch beim Team vom AB für die Testmöglichkeit und bei Herrn Eilbert für die überaus schnelle Reaktion bedanken.

2 Gedanken zu „Testbericht Balzer Forellenset (Edition IM-12 Trout)

  • Super Testbericht!
    Besonders weil du noch ein Video dazu gemacht hast!!!

    Antwort
  • Angler9999

    Gut beschrieben, wobei ich Anfangs das Wg der Rute vermisst habe und beim Lesen gefunden habe. Die Balzer scheint eine gute Sbiro und Allroundrute zu sein. Sicherlich auch fürs Meer auf MeFo? Ich werde sie mir auf alle Fälle im Laden ansehen. Im übrigen hat sie optisch sehr viel Ähnlichkeit mit den Yasei Ruten von Sh…..o.

    Antwort

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