DorschTestbericht / Produkttest

Projekt 30: An der Ostsee auf Dorsch

Bier und Blödsinn auf der Hinfahrt
Bier und Blödsinn auf der Hinfahrt. Titanic lässt grüßen…

Was macht man, wenn ein runder Geburtstag ansteht und man keine Lust auf traditionelles Fegen und anderen Quatsch hat? Richtig, man nimmt sich Urlaub und reserviert ein paar Plätze auf einem Dorschkutter. Projekt 30 war ins Leben gerufen.

Der Plan: An meinen 30ten Geburtstag soll es das erste Mal mit einem Kutter auf die Ostsee auf Dorsch gehen. Nach ein wenig Recherche und ein paar Telefonaten haben wir uns für die MS Monika entschieden. Ausschlaggebend war das nette Telefongespräch, wo man als Anfänger jede Frage beantwortet bekommen hat und sich sicher aufgehoben fühlte.

Wie es meistens der Fall ist, Vorfreude kann die beste Freude sein. So haben wir uns die letzten Wochen bereits tierisch gefreut, Videos angeschaut und uns eine große Köderbox aufgebaut. Neben Pilkern & Vorfächer haben wir ein paar Packungen der Lieblingsköder – Möhrchen als Geheimwaffe im Gepäck.

Dann war es endlich soweit und um 4 Uhr hieß es aufstehen. Fertig machen, Sachen packen und pünktlich um 5 Uhr waren wir abfahrbereit. Mit zwei Autos sind wir in einer Kolonne auf der Autobahn Richtung Heiligenhafen gefahren. Ausgerechnet 2km vor der letzten Abfahrt waren dann nur noch Warnblinklichter zu sehen und wir standen im Stau. Vollsperrung. Wenn man sich so lange auf einen Tag freut, dann wird man schon ein wenig nervös den Kutter zu verpassen. Doch nach einer viertel Stunde löste sich der Stau auf und wir konnten uns Richtung Hafen aufmachen.

Am Hafen gab es dann ausreichend kostenlose Parkplätze nahe dem Kutter. Wir haben unsere Sachen gepackt und sind Richtung Hafen. Am Deck angekommen wurden wir direkt freundlich vom Kapitän und einem weiteren Mitarbeiter in Empfang genommen, uns ein Platz zugewiesen und alle unsere Fragen beantwortet. Wir haben uns wohl gefühlt und auch unser Platz auf dem Kutter war klasse. Da noch ein wenig Zeit übrig war, haben wir uns noch im Angelshop Baltic Kölln umgeschaut, die Fischereiabgabe geholt und ein paar Köder eingekauft. Und wer einen Kaffee wollte, der konnte sich den auch vor Ort holen.

Steven und meine Freundin, welche sich als Möhrchen verkleidet hat :D
Steven und meine Freundin, welche sich als Möhrchen verkleidet hat 😀

Dann ging es endlich los und wir haben abgelegt. Die Fahrt zu den Fangplätzen hat ungefähr 2 Stunden gedauert. In dieser Zeit konnten wir uns im Innenraum Bier, Brötchen und Getränke bestellen. Mit uns waren noch ein paar andere Angler und eine große Truppe eines Schützenvereins, die in erster Linie dem Bier als dem Pilker zugewandt waren, an Board. Aber eine sehr nette Truppe mit der man sich gut unterhalten und Spaß haben konnte. Die Stimmung der Leute war optimal und auch das Wetter trotz schlechtem Wetterbericht war perfekt. Die Freude über den Tag war groß und und wir richtig heiß aufs Angeln. Endlich!

Dann ertönte die Hupe und das Angeln konnte endlich beginnen. Es hat nicht lange gedauert, da hatte meine Freundin den ersten Dorsch am Haken. Kurz gemessen und das Mindestmaß war erreicht. Der erste Fisch war in der Kiste. Kein Großer aber ein guter Anfang. Auch Steven konnte kurze Zeit später seinen ersten Fisch am Haken spüren. Da dieser gerade so Maß hatte, hat er sich dazu entschieden den Fisch wieder schwimmen zu lassen. Und auch Bernd hatte direkt einen Fisch am Band, welchen er aufgrund der geringen Größe wieder schwimmen gelassen hat. Dann ging es weiter zur nächsten Stelle und auch David konnte endlich seinen ersten Fisch landen. Doch auch dieser ging mangels Größe wieder über Board. Nur bei mir blieb die Leine locker…

Den Rest des Tages wurden immer wieder neue Stellen angefahren und die Leinen ins Wasser gelassen. Wenn man sich so auf dem Boot umgeschaut hat, dann ist auch bei den anderen Anglern nicht viel Fisch aus dem Wasser gekommen. Es wurden maximal 2, selten 3 Dorsche pro Person gefangen… wenn denn Fische gefangen worden sind. Bis zum Mittag konnten meine Freundin und Steven auch noch ihren 2ten Dorsch fangen. Steven hatte dank des Lieblingsköder Möhrchen den größten Dorsch unserer Truppe fangen können. Es war erst der zweite Fisch, der in der Kiste landete.

In der Mittagspause gab es die obligatorische Erbsensuppe mit Bockwurst. Da diese mit 5€ pro Portion für unseren Geschmack relativ teuer war, haben wir alle aufs Mittagessen verzichten. Dann lieber noch ein Bier. Und noch eins…

Leider ging den Rest des Tages nichts mehr. Keiner von unseren Leuten hatte noch einen Biss, hin und wieder mal einen Hänger oder Abriss und die Stimmung wurde immer deprimierender. Auch bei der restlichen Truppe waren nicht viele Dorsche in den Kisten, weshalb auch das anschließende Filetieren nicht viel Zeit in Anspruch genommen hat. Pünktlich zu 15:30 Uhr waren wir wieder im Hafen und konnten die Heimreise antreten.

Fazit:

Die Vorfreude war groß und im Vorfeld wurde alles ausführlich geplant. Kosten und Mühen wurden nicht gescheut. Auf dem Kutter wurden wir sehr nett empfangen, hatten tolle Gespräche und wurden an jeder Stelle tatkräftig unterstützt. Doch der große Fang blieb leider aus und die Stimmung war zum Schluss auf dem Nullpunkt. Am Ende gab es für uns nur 2 Fische die filetiert werden konnten. Obwohl das Wetter toll und die Crew & Kutter super waren, war dieser Tag für mich eine große Enttäuschung. Den großen Tag hatte ich mir anders vorgestellt.

Aber wie Jean so schön zu sagen pflegt: “So ist Angeln nun mal.

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