Auf der Suche nach den Urzeit-Giganten – Angeln auf Stör im Almsee in Varel
Jeder kennt es – auch beim Angeln ist man gelegentlich für eine kleine Abwechslung dankbar. Was ich aber an diesem Tag erleben würde, ist mit dem Wort „klein“ nicht annähernd zu beschreiben.
Dennis hatte mich eingeladen, gemeinsam mit ihm und weiteren Mitgliedern und Freunden des „Angeln mit Stil“ – Teams am Almsee in Varel (https://angelteich-almsee.de/) zu angeln.
Der Almsee bietet neben schmackhaften Portionsforellen und kampfstarken, kapitalen Lachsforellen auch die Möglichkeit, einen Fisch zu fangen, der in seiner Gestalt an ein Monster aus der fernen Urzeit erinnert – den Stör.
Während der Stör in freier Wildbahn in unseren Gefilden leider ausgestorben ist, erfüllt er in der Anlage eine wichtige Aufgabe, indem er das Gewässer von kranken Forellen und Futterresten reinigt und so zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität beiträgt.
Dieser Fisch mit seiner ledrigen Haut und den plattenartigen Panzerschuppen auf dem Rücken kann riesenhafte Ausmaße erreichen. Die größten Exemplare im Almsee messen bis zu 2,60m. Entsprechend beeindruckend ist es, wenn ein solcher Gigant sich plötzlich aus dem Wasser wuchtet und waagerecht in der Luft liegt! Die kraftvollen Sprünge, zu denen Störe in der Lage sind, durften wir auch an diesem Tag mehrfach staunend beobachten.
Auch wenn für den Angeltag Temperaturen von 26 Grad angesagt waren, sollte die Sonne mit Temperaturen von über 30 Grad den Anglern über den Tag einiges abverlangen. Auf der Steganlage gab es leider keine Möglichkeit, sich vor der brennenden Sonne zu schützen, sodass die Sonne unbarmherzig ihre Strahlen auf die Haut der Angler sandte und so manchen Sonnenbrand verursachte.
Doch nicht nur die Sonne sollte die Kräfte der Angler an diesem Tag fordern, denn schon bereits kurz nach dem Einwerfen der Posen- und Grundmontagen zeigte sich, dass die Fische durchaus Interesse an dem angebotenen Ködersortiment haben würden. Die Störe scheuen vor großen Happen nicht zurück: Halbe oder gedrittelte Portionsforellen wurden im Tagesverlauf mehrfach voll genommen. Später stellten sich aber auch auf die anderen Köder Bisse ein. Neben den Forellenstücken wurden auch Montagen mit Räucherlachs und Garnelen bestückt.
Neben den Ködern sollte auch das Tackle bei der Angelei auf die Urzeit-Giganten eine Nummer größer ausfallen. Empfehlenswert ist hier eine stabile Wallerrute, um den starken Kämpfern überhaupt Paroli bieten zu können und den Haken beim Anhieb sicher im knorpligen Maul der Fische zu verankern. Dennis verwendet hier die Monster Cat von SPRO, die an diesem Tag noch einem ernsthaften Belastungstest unterzogen werden sollte. Dazu eine schwere Stationär- oder Multirolle, bespult mit einer geschmeidigen achtfach geflochtenen Schnur der Stärke 0,40 – 0,60mm. Auch wenn das erstmal brachial klingt, erreicht man so nicht nur ordentliche Wurfweiten mit den schweren Ködern, ohne entsprechendes Gerät ist man der Kraft, die die Störe im Drill entwickeln können, mitunter hilflos ausgeliefert. Für die Posenmontage eignen sich ganz normale Hechtposen mit ausreichend Tragkraft, um den schweren Ködergewichten entgegenzuwirken. Ein kleines, aber durchaus wichtiges Detail bei der Posenangelei auf Stör ist der Schnurstopper. Aufgrund des hohen Ködergewichts erwiesen sich einige der verwendeten Gummistopper als zu schwach, um den Kräften beim Wurf standzuhalten. Der korrekte Sitz sollte daher bei jedem Wurf geprüft werden, damit der Köder auch wirklich in der gewünschten Tiefe angeboten wird.
Der Angeltag erwies sich trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Hitze als sehr erfolgreich:
Dem Team gelang es, insgesamt 5 Störe zwischen 1,50m und 1,70m erfolgreich zu landen. Besonders bei der Landung ist Teamwork notwendig. Zusätzliche Hände sind Gold wert, wenn man ein solches Ungetüm aus seinem natürlichen Element heben oder abhaken möchte.
Als besonders vom Glück geküsst erwies sich dabei Dennis Knoll, dem es gelang, insgesamt vier Störe im Drill zu bändigen. Seine im Freiwasser auf etwa 4m Tiefe angebotenen Köder wirkten brachten wohl das gewisse „Etwas“ für die Störe mit.
Aber auch andere Angler entdeckten an diesem Tag ungeahnte Kraftreserven:
Ausgezehrt von der brennenden Sonne, an der Grenze zu Dehydrierung und jenseits mentaler Erschöpfung schaffte es „Blocki“, die geflochtene Schnur seiner Rute trotz einer Tragkraft, mit der ein kleines Elefantenbaby gehoben werden könnte, beim Wurf so aufzuladen, dass diese seiner unbändigen Kraft nicht standhalten konnte. Mit einem peitschenartigen Knall riss die Schnur.
Unter Aufbietung letzter Kraftreserven ruderte Markus „Blocki“ Block in Begleitung des Kameramanns hinaus auf den See, um seine Montage zu bergen. Eine imposante Darbietung von Urgewalt, unser Blocki! Da steht er dem Urzeitmonster Stör kaum nach!
Die entsprechenden Videoaufnahmen zu diesem außergewöhnlichen und erlebnisreichen Angeltag findet Ihr hier:
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Beste Grüße vom Almsee senden euch
Dennis, Markus, Patrick, Lars, Niklas, Christian, Frank