Produkttest: TwinCatch Node Spinner Knotentool – Knoten mit Stil?
Knoten kosten Nerven, wertvolle Angelzeit und im schlimmsten Fall kostet ein schwacher Knoten vielleicht den Fisch des Lebens. Selbst ein perfekt ausgeführter Knoten ist eine Schwachstelle, denn die Tragkraft leidet unter der ungleichen Verteilung der einwirkenden Kräfte.
Als begeisterter Zanderangler ist für mich besonders die Verbindung zwischen geflochtener Hauptschnur und Fluorocarbon-Vorfach sehr wichtig. Hierzu nutze ich in der Regel einen abgewandelten Schlagschnurknoten. Andere Varianten gibt es fast so viele, wie es Angler gibt. Jeder hat seine favorisierte Technik, zumeist weil sie subjektiv am einfachsten umzusetzen erscheint.
Und doch habe ich schon häufiger erlebt, dass gerade schlampig oder in Eile ausgeführte Knoten zu einem Schnurbruch führen. Grund genug also, sich dieses Problems anzunehmen und eine Lösung zu finden. Das ist die Motivation, die auch der Erfinder des TwinCatch-Knotentools zum Entstehen seiner Idee beschreibt.
Ich habe die Gelegenheit erhalten, das Tool zu testen. Meine Eindrücke schildere ich euch in diesem Produkttest.
1. Funktion
Die Funktion des Node Spinners ergibt sich nicht auf den ersten Blick, wenn man sich das Werkzeug ansieht. Gut also, dass der Packung eine – zugegeben rein funktionale – Gebrauchsanweisung beiliegt. Grob zusammengefasst unterstützt uns das Tool bei der Umwicklung unseres Fluoro-Vorfachs mit der geflochtenen Hauptschnur. Diese Umwicklung erfolgt sehr eng unter Zug in gegenläufige Richtungen und wird durch einen kleinen Abschlussknoten fixiert. In der Theorie soll so eine Verbindung zwischen den Schnüren entstehen, die sich nicht negativ auf die Tragkraft auswirkt. Der Hersteller dokumentiert dies in einem Vergleich unterschiedlicher Knoten auf seiner Homepage und in einem Video:
2. Handhabung
Die Handhabung des Node Spinners erfordert ein wenig Übung und ein paar Testläufe. Hilfreich – gerade bei den ersten Versuchen – ist das Youtube-Video in dem der Erfinder des Tools Schritt für Schritt den Umgang mit dem Tool erläutert. Hat man das ein paar Mal mitgemacht, fällt das Wickeln irgendwann doch recht leicht. Gerade beim Wickeln unter Zug kann es dazu kommen, dass die Schur sich sehr eng um die Finger zuzieht. Wird das zu unangenehm, kann es empfehlenswert sein, ein Taschentuch um die Finger zu legen.
3. Verarbeitung
Das Tool ist solide und massiv gearbeitet. Alle Teile sind präzise gefertigt, der Widerstand der Spule ist leicht und exakt einstellbar. Das Material ist absolut hochwertig. Wer sich so ein Tool kauft, der kauft es für sein ganzes Anglerleben. Einzig die Gummiringe zum Festhalten der Hauptschnur auf der Spule müssen unter Umständen gewechselt werden, weil das Material irgendwann brüchig wird. Und wenn Gummis reißen, ist das im Regelfall ziemlich blöd und unerwünscht.
4. Preis/Leistung
Der Preis für den Node Spinner liegt bei 19,95€ inkl. Mehrwertsteuer (zzgl. Versandkosten).
Ersatzgummis gibt es im Dreierpack für 2€.
5. Fazit
Vorweg: Das Ergebnis hat mich wirklich überzeugt. Die Wicklung ist eng und sauber und vor Allem: Der Knoten hält. Durch die eng anliegende Wicklung nimmt der Umfang des Vorfächer nur minimal zu. Beim Werfen gleitet die Verbindung gut durch die Rutenringe, Wurfweite verliert man kaum. Außerdem entsteht an der Wicklung keine steife Stelle, stattdessen bleibt sie sehr flexibel. Das Ergebnis kommt aus meiner Sicht der Idealvorstellung sehr nahe.
Und trotzdem hat mich der TwinCatch -Node Spinner nicht restlos überzeugt. Ein paar Zweifel bleiben. Die Handhabung am Wasser ist deutlich aufwendiger als ein schnell gebundener Knoten. Vorbereiten kann man die Vorfächer auch nicht wirklich. Mit Wirbel oder Schlaufe mag das gehen, im Falle des Node Spinners leider nicht. Zur Vorbereitung eines Trips ist das Tool aber super und findet einen festen Platz in meinem Regal. In Griffreichweite.
Lasst mir gerne Lob oder Kritik in den Kommentaren da. Da dies mein erster Produkttest ist, bin ich für jegliches Feedback dankbar. Wie findet ihr solche Produkttests? Für welche Produkte wünscht Ihr euch einen Testbericht?